Was ist Nachstar und wie entsteht er? Der Nachstar, d.h. eine nachträgliche Trübung der verbliebenen hinteren Linsenkapsel, wird durch verbleibende Linsenepithelzellen (LECS) verursacht, die unvermeidlich im Kapselsack zurückbleiben und dann eine Proliferation und Metaplasie erfahren.
Wie erfolgt die YAG-Kapsulotomie?
Mit dem YAG-Laser wird die eingetrübte Linsenhülle mikrochirurgisch eröffnet. Das Laserlicht besteht aus gebündelten Lichtstrahlen mit definierter Energie und ermöglicht ein präzises Durchtrennen der hinteren Kapsel hinter der Kunstlinse.
Nach einer Erweiterung der Pupille (Mydriasis) wird das Auge örtlich mit Tropfen betäubt. Für die Behandlung mit dem Laser wird eine kleine Lupe mit Schutzgel auf das Auge gesetzt, so dass das Auge nicht zugekniffen werden kann. Die Lasertherapie erfolgt dann in etwa 1 Minute Dauer beim Sitzen an einer Spaltlampe, die mit dem Laser verbunden ist. Die Behandlung ist schmerzfrei! Bereits wenige Stunden danach wird eine Sehverbessrung erreicht. NW: Selten kann es vorübergehend zu einem Ödem der Makula kommen, das gut behandelbar ist. Sehr selten kann es später zu einer Netzhautablösung kommen. Dieses Risiko ist etwa gleich hoch wie eine spontane Netzhautablösung bei jedem voroperierten Auge.
Nach der Behandlung besteht eine rautenförmige Öffnung in der hinteren Kapsel, durch die wieder klar hindurchgesehen werden kann.
Manchmal kommt es durch Entzündungen (Iritis) nach Einsetzen der Kunstlinse zu Ablagerungen von Eiweiß und Fremdkörper-Riesenzellen auf der implantierten Kunstlinse, die bei zentraler Lage das Sehvermögen reduzieren können (s.Abb. oben) .
Bei geeigneter Indikation kann man mit dem YAG-Laser bei geringer Energie (0.8 mJ) solche Ablagerungen auf der Kunstlinse direkt entfernen, ohne die Linse zu beschädigen. Das Verfahren nennt man lens-polishing (Linsenpolitur). Wir führen es bei geeigneter Indikation durch. Es wird ebenso wie die YAG-Kapsulotomie von den Krankenkassen bezahlt.